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How Islamists deny the Holocaust

03 April 2013

On 11 April 2013, the Iranian newspaper Mashregon wrote: “A true Holocaust was committed by the Jews 2500 years ago”.

Over the years many Iranian historians and journalists have distorted the story of Purim. They insinuate that the festival celebrates the killing of 500,000 Iranians by Persian Jews. Apart from the fact that the Jews were acting to ensure their survival, the Old Testament only talks of 75,000 Iranian dead.

This influential newspaper not only twisted the truth about Purim, it fabricated a relationship between Purim and an ancient festival celebrated on the 13th day of Iran’s new year. On this day many Iranians go to the countryside to enjoy nature. However some Islamic historians have come up with the absurd idea of linking this event with the celebration of Purim. They claim the reason for the festival is because Iranians on that day were fleeing from Jews trying to attack them, but this is simply a historical distortion.

Mashregh even links this to the state of Israel. It writes: “Since the foundation of the artificial Israeli regime in the occupied territories, Purim got a new character. On Purim, the Jews dance on the blood of tens of thousands of Iranians”.

The Islamist narrative of the story speaks of a "weak" King Xerxes, who is dazzled by the beauty of Esther. While 2500 years have passed, Mashregh even compares this to the story of a Jewish rabbi who allegedly allowed female Mossad agents to have sexual relations with political enemies.

These conspiracy theories serve to create anti-Semitic hatred. In some sense, they are successful, as many readers of the article openly declared they have a personal aim to destroy Israel.

Iran: Islamistischer Antisemitismus, Purimfest und Holocaustleugnung

Im Islam werden das Judentum und das Christentum anerkannt. Jahrhundertelang wurden in der islamischen Welt das Alte und das Neue Testament respektiert. Auch das Buch Ester wurde nicht in Frage gestellt. Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist es nun anders. Die staatliche Geschichtsfälschung, die in der „Islamischen Republik Iran“ systematisch betrieben wird, erstreckt sich inzwischen auf das Buch Ester des Alten Testaments.

Es geht um die Rettung der Juden vor ihrer Vernichtung und ihrer anschließenden Rache. Xerxes 1. war zuerst mit Königin Waschti verheiratet. Er soll im Weinrausch beabsichtigt haben die Schönheit seiner Frau seinen Gästen vorzuführen. Washti weigerte sich. Der König suchte sich später eine neue Frau. Im Alten Testament heißt es, dass König Xerxes Ester heiratete. Sie war seine zweite Frau. Einer der Hofbediensteten, der Haman hieß, plante ein Pogrom gegen die Juden.

Der Grund soll banal gewesen sein. Er fühlte sich beleidigt, weil der Vormund und Pflegevater von Ester, genannt Mordechai, sich einmal nicht vor ihm verbeugt hatte. Ester informierte den König. Daraufhin wurden der Judenhasser Haman und seine Söhne hingerichtet. Tatsächlich kann man im Alten Testament lesen, dass die iranischen Juden ihre Feinde vernichteten und rund 75.000 Menschen bei den Auseinandersetzungen zu Tode kamen. Das Purimfest wurde eingeführt, um diesen Sieg der Juden über ihre Feinde, die sie vernichten wollten, zu feiern.

Es war der persische König Xerxes, der den Juden ein friedliches Leben im Iran ermöglichen wollte. Xerxes verhinderte damit einen Genozid an den iranischen Juden. Die Gräber von Ester und Mordechai in Hamedan sind bis heute in Iran erhalten. Sie gehören theoretisch zu den zweitwichtigsten jüdischen Pilgerstätten.

Indessen hat die islamistische Regierung des Iran verboten diese religiösen Stätten als Pilgerstätten zu betrachten und zu besuchen. Auch das Schild „Pilgerstätte“ wurde dort entfernt. Dieser Schritt, der nach der islamischen Revolution von 1979 erfolgte, ist einmalig in der 2500jährigen Geschichte von Ester und Mordechai, die kulturhistorisch das Judentum mit dem Iran verbindet.

Wie Islamisten den Holocaust leugnen. Seit einigen Jahren verfälschen und verdrehen iranische Medien und Historiker die Geschichte des Purimfestes. Sie unterstellen, dass Juden einen Genozid an Iranern ausgeübt hätten. Die Juden würden das Purimfest feiern, weil an diesem Tag „500.000 Iraner ermordet“ worden seien. Abgesehen davon, dass die iranischen Juden in einer Verteidigungsmaßnahme ihr eigenes Überleben sicherten, ist die Zahl 500.000 maßlos übertrieben und entspricht nicht der Zahl, die im Alten Testament historisch überliefert ist.

Ein „wahrer Holocaust“ sei vor 2500 Jahren von Juden begangen worden, schreibt Mashregh am 1. April 2013.

Diese einflussreiche Zeitung verdreht nicht nur den wahren Hintergrund des Purimfestes. Es wird sogar eine erfundene Beziehung zwischen dem Purimfest und dem altiranischen Fest, das am 13ten Tag eines neuen Jahres begangen wird, geknüpft.

Kurz: Am 13ten Tag eines jeden neuen Jahres feiern die Iraner ein vorislamisches Fest, indem sie ins Grüne und aufs Land gehen, um den dreizehnten Tag ohne Beschwerden und mit Freude hinter sich zu bringen. Die Zahl 13 gilt auch im Iran als eine Unglückszahl.

Die islamistischen Historiker kommen nun auf die absurde Idee, dieses vorislamische Fest mit dem Purimfest in Verbindung zu bringen. Die Juden hätten die Morde am 13ten des neuen Jahres begangen. Deswegen hätten die Iraner das iranische Fest eingeführt und fliehen am 13ten des ersten Monats vor dem Bösen, d.h. vor den Juden, in die Natur.

Dies ist mehr als weit hergeholt. Hier sollen die Juden wahrlich dämonisiert werden, denn so wie an Sylvester das Feuerwerk dazu dienen soll das Böse zu vertreiben, gegen die Iraner an diesem Tag aufs Land, um die Natur zu genießen, ohne Stress. Mit Juden hat es nichts zu tun.

Der islamistische Antisemitismus kennt keine Grenzen. Mashregh scheut sich nicht, auch eine Verbindung mit der israelischen Regierung herzustellen.
Mashreghnews schreibt, dass seit der Gründung des „künstlichen israelischen Regimes in den besetzten Gebieten das Purimfest eine neue Farbe angenommen hat.“ Auf dem Purimfest würden die Juden mit „ihren Tänzen auf dem vergossenen Blut von Zehntausenden Iranern trampeln.“ Zwei Juden hätten vor 2500 Jahren den Hof von Xerxes unterwandert und die Verschwörung gegen die Iraner organisiert.

Gleichzeitig veröffentlicht Mashergh Photos von Netanjahu, von tanzenden und trinkenden Rabbinern, von jungen Menschen, die wie beim Halloween-Fest Blut trinken.
Der Autor des Artikels versteht den heutigen karnevalistischen Witz eines Purimfestes nicht und spricht von „Zombis“ und „Kannibalen“, die beim Purimfest ein antiiranisches Fest feiern würden. Er schreibt ernsthaft vom „Symbol der blutrünstigen Juden.“

Er setzt am antisemitischen Bild eines Blutsrituals an, dabei essen junge Menschen an diesem Tag roten Pudding.

Mashreghnews schreibt über die Zeit von vor 2500 Jahren, dass die „Juden sich damals geweigert haben Steuern zu zahlen.“ Und deswegen habe Haman, der Minister von König Xerxes war, sie unter Druck gesetzt. Haman habe sogar über einige Juden wegen „Steuerhinterziehung“ das Todesurteil verhängt.

Ester, Xerxes und Mossad. Ungeheuerlich banal, virulent und gefährlich sind die historischen Bezüge von Ester zur heutigen Zeit. Ester sei ein „jüdisches Mädchen“ gewesen, das dem König Xerxes von Juden, die den Hof unterwandert hatten, aufgezwungen worden sei. Der „schwächliche“ König Xerxes sei damals von der Schönheit von Ester geblendet und überlistet worden. Ähnlich wie angeblich im Jahr 2010 ein jüdischer Rabbiner jüdischen Frauen, die angeblich für den Mossad arbeiteten, erlaubt habe mit politischen Feinden, die bespitzelt werden sollen, sexuelle Beziehungen zu führen.

Damit wird die Geschichte von Ester, die mit König Xerxes vor 2500 Jahren verheiratet war, mit vermeintlichen Aktivitäten des israelischen Geheimdienstes Mossad verglichen und dämonisiert.

Mashregh schreibt, dass die Juden vor 2500 Jahren den Hof kontrolliert hätten. Nach diesem antisemitischen Denkmuster war König Xerxes somit nicht der starke persische König, sondern ein von Juden beeinflussbarer schwacher König.

Der Code. Mashregh zitiert aus einer Meldung von Reuters, wonach Netanjahu Anfang März 2013 dem US-Präsidenten das Buch Ester geschenkt habe. Netanjahu habe dazu bemerkt, dass die Iraner schon mal die Juden vernichten wollten, aber die Juden hätten sich zur Wehr gesetzt.

Mashregh verdreht nun die historischen Tatsachen und unterstellt, dass das Purimfest schon seit 2500ein „Code“ für die Vernichtung der Iraner sei. Mashregh schreibt: „Ein Großteil der Politik und der Handlungen der Zionisten nach 2500 Jahren bestehen stets aus Mordsymbolen.“

Mashregh schreibt tatsächlich, dass „die Behauptung, dass im künstlichen Holocaust 6 Millionen Juden gestorben seien, der Höhepunkt des unreinen und aufrührerischen Verhaltens der Zionisten darstellt, damit sie ihre unheildrohenden Weltherrschaftsziele erreichen.“

Ein Blick auf die Leserbriefe macht die antisemitischen Ziele der Zeitung deutlich: Der Artikel will antisemitischen Hass säen.

Leserbriefe. Zunächst kritisiert ein Leser mit dem Namen Behnam den Artikel:

„Ihr Taliban, ihr wollt den Iranern die Freude nehmen.“
Die Antworten werden dann umso deutlicher:

„Behnam, du bist doch Iraner. Gibt es die bloß 1-prozentige Möglichkeit, dass dieses Fest zur Ermordung der Iraner gefeiert wird. Warum schimpfst du anstatt die Juden und den Zionismus zu verdammen. Unsere Feinde sind wach und sie wollen die Behnams töten. (Behnam ist ein iranischer Name; hier stellvertretend für die Iraner) (…) Mit Hilfe von iranischen Soldaten werden wir sie alle vernichten.“

„Jedes Mal, wenn die Juden und die Zionisten kritisiert werden, werden sie von den Bahai verteidigt, Denn sie haben gemeinsame Wurzeln.“

„Behnam, da steht es geschrieben, dass sie die Iraner töten wollen. Behnam, in Amerika lebst du gefährlicher als wir hier im Iran. Komm zurück. Aber wenn du dich mit uns anlegen willst, ist es besser, wenn du da bleibst. Das Leben ist kurz.“

„Gott soll die Zionisten entwurzeln. Diese unreinen Hunde.“

„Unsere Leute kaufen HyperStar und Nestle Produkte und wissen nicht, dass sie die Taschen der Juden damit füllen.“

„Ich bin ein Universitätsprofessor. Vor 2500 Jahren sind die Iraner am 13ten Tag des neuen Jahres vor den Juden aufs Land geflohen.“

„Das ist konstruiert und Quatsch.“

„Die Israelis haben doch schon vor den kleinen Katjuscha-Raketen Angst. Und erst recht vor unseren großen Raketen.“

„Verdammt seien alle jüdischen Zionisten.“

„Tod dem unreinen Hund. Wir werden bald Tel-Aviv und Haifa dem Erdboden gleichmachen, mit unseren Raketen.“

„Tod für Israel.“

„In der Hoffnung auf die Vernichtung dieses Krebsgeschwürs.“

„Hoffentlich wird der Tag kommen, an dem wir das Blut aller blutrünstigen Juden vergießen und dieses Verbrechen von damals rächen.“

„Alle Juden sind unrein. Sie sind nicht mehr als Parasiten für die Menschheit. Man muss sie alle am Tag der Auferstehung töten.“
Auf eine Bemerkung eines Lesers, dass man doch in Wikipedia über das Buch Ester nachlesen sollte, schreibt einer:

„Wikipedia wird doch von den Zionisten kontrolliert.“

„500.000 Menschen getötet? Welche Waffen haben sie denn gehabt? Nicht dass sie Atomwaffen eingesetzt haben.“

„Ich bin bereit mit jedem einzelnen Israeli zu kämpfen.“

„Wenn die Juden und die Zionisten einen Fehler machen, werden wir sie in Stücke reißen.“

„Wie der Führer es gesagt hat, wird Israel von der Bühne der Geschichte erlöschen.“

„Tod dem Zionismus. Tod dem inländischen Zionismus.“

„Ester und Mordechai sind nur Märchenfiguren. Sie tauchen im Alten Testament auf. Sie sind aber historisch nicht belegbar.“

„Tod dem Judentum.“

„Man muss die Gräber dieser zwei Bastarde, Ester und Mordechai zerstören.“

„Verdammt sei Xerxes, der diesen Stamm vor Vernichtung gerettet hat.“

„Adolf Hitler hat das Purimfest verboten. Er hat in einer Rede am 10.Novembher 1938 darauf hingewiesen, dass Juden 75.000 Perser in einer Nacht ermordet haben. Im Jahre 1942 wurden 10 Juden hingerichtet, weil die zehn Söhne von Haman getötet worden sind. Hitler hat viele Juden getötet. Es war die Rache für die Ermordung von Haman und seinen Söhnen.“

Die Leserbriefe umfassen mehr als das 100fache von dem, was an dieser Stelle übersetzt worden ist. Es sollte lediglich gezeigt werden, dass der antisemitische Hass, den diese Zeitung bei ihren Lesern säen wollte, sofort aufgegangen ist.

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