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Iran is in social and economic meltdown
With unemployment soaring and the advent of hyperinflation, the plight of ordinary workers just gets worse and worse.
Workers' strikes and protests are gathering pace in Iran. In 2012, there were more labor protests than for longer than many can remember. Vast numbers live below the poverty line. Non-payment of wages for months at a time is a fact of life for millions. Inflation is soaring. Beggars in veils line the streets.
And this is not merely a product of sanctions, though they are certainly biting. Gross mismanagement by Mahmoud Ahmadinejad's government is doing terrible damage to the social fabric all on its own.
Many blame the ham-fisted manner in which Ahmedinejad has sought to privatize significant swathes of the economy.
As BBC Farsi reported in April 2012, privatization led to mass layoffs across the country. Iranian newspapers reported cases in which workers had not been paid for as much as two years.
Corruption and incompetence in the banking sector also play a big role in the disastrous Iranian economy. In one widely reported case, a pipe-making company went bankrupt following privatization only for an entrepreneur promising to resuscitate it to secure a hefty loan from an Iranian bank and then promptly leave the country, taking the cash with him. That is not an isolated example.
Unsurprisingly, people are not taking this lying down.
According to Radio Farda, the Persian broadcasting service of Radio Free Europe/Radio Liberty, 20,000 Iranian workers wrote an open letter to the Iranian Minister of Labor in September 2012 complaining about non-payment of wages and the fact that the most Iranian workers live below the poverty line.
Typical monthly wages range between $240 and $320 as against an official poverty line of $800 a month. But it's even worse than it looks. Steve Hanke, Professor of Applied Economics at the Johns Hopkins University, reckons that following the collapse of the Iranian currency earlier this year, monthly inflation rates may be running at 70 percent.
With average wages already so far below the poverty line, hyperinflation is making it increasingly difficult for large numbers of Iranians to put food on the table.
In such conditions, unemployment is predictably soaring. Nobody believes the official reports that the jobless rate (as reported for the first three months of the year) stands at around 13 percent. Most analysts believe it is at least double that level and rising fast.
Working conditions for many who do have jobs are appalling, According to human rights activist Shirin Ebadi, five workers die daily as a consequences of accidents at the work place. In the past decade 9,625 workers have died at their place of work. A report from Radio Farda on December 18, stated that in 2012 alone around 1,100 miners died in Iran, and that figure is the official one. Again, analysts fear the true number may be greater.
As a response to the growing wave of strikes, companies are firing contracted employees and replacing them with casual labor. Speaking recently to the Iranian newspaper Rahe Daneshju, the Iranian trade unionist Fathollah Bayat said that in 2012, approximately one million contract workers were simply dismissed. He added that day-labor hiring practices were becoming ever more common.
On the other hand, the regime has created a kind of "Islamist labor aristocracy" which remains on fixed contracts in order to secure their loyalty. The Iranian dictatorship and its entrepreneurs fear organized strikes (which remain legal, though frowned upon) and must be painfully aware of the parlous state of the economy.
In February 2006, Ahmadinejad pledged to make Iranians richer. He promised Iranian families so called "justice shares" -- financial gifts funded through the sale of state shares. In theory, many millions would have been entitled to up to $800. In reality, few received their dues, and many who did were likely to have been among the most loyal supporters of the regime.
But social justice cannot be achieved through ideological promises. Ahmadinejad didn’t end poverty during his presidential term, though some of his followers did become richer.
Meanwhile, a social catastrophe in Iran continues to unfold.
This article was originally published here.
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Arbeiterproteste im Iran
Arbeiterstreiks und Proteste häufen sich im Iran. Im Jahr 2012 gab es mehr Arbeiterproteste als in den Jahren zuvor. Die Arbeiter stellen meist ökonomische Forderungen nach Lohnerhöhungen. Ein Gros der iranischen Arbeiterschaft geht aber davon aus, dass sie sich gegen den Gottesstaat wehren dürfen und Widerstand leisten müssen, um auf ihre Rechte in einem Unrechtsystem aufmerksam zu machen.
In den 90er Jahren wurden Arbeiterstreiks faktisch verboten, auch wenn formal noch Paragraphen 141, 142 und 143 der iranischen Arbeitsgesetzgebung gültig sind, die ein Recht auf Streik der Arbeiter einräumen.
Beispielsweise konnten einige privatisierte Firmen im Zuge der Wirtschaftspolitik von Präsident Ahamdinejad monatelang keine Löhne auszahlen. Die Privatisierungspolitik führte zu massiven Entlassungen in verschiedenen Unternehmen, wie BBC Farsi schon im April 2012 meldete. In einigen Fällen wurden Lohnausfälle gemeldet, die über zwei Jahre andauerten. Eine Plastikfirma entließ mehr als 350 Arbeiter, weil im Zuge der Wirtschaftspolitik der Regierung Löhne nicht ausbezahlt werden konnten.
Korruption und Kapitalflucht. Auch Korruption spielt eine große Rolle. Beispielsweise ist eine Rohrfirma im Zuge der Privatisierungspolitik Bankrott gegangen. Ein Unternehmer, der die Firma und die Arbeitsplätze angeblich retten wollte, konnte eine iranische Bank überzeugen ihm Kredite zu geben. Er flüchtete aus dem Iran mitsamt dem Geld. Dies ist kein Einzelfall.
Warum die iranischen Arbeiter protestieren. Wie radiofarda, die persische Sendung von Radio Free Europe, meldete, schrieben im September 2012 rund 20.000 iranische Arbeiter einen offenen Brief an den iranischen Arbeitsminister. Darin beklagten sie die Nichtauszahlung von Löhnen und die Tatsache, dass die Löhne nur ein Leben unter der Armutsgrenze ermöglichen würden. Die Arbeiter würden täglich weniger Nahrung zu sich nehmen können, weil alles teurer wird. Die iranischen Arbeiter würden monatlich zwischen 182 bis 243 Euro verdienen. Dabei würde die Teuerungsrate in manchen Fällen über 50 Prozent betragen. Die offizielle Armutsgrenze für das Jahr 2012 im Iran beträgt 609,50 Euro. D.h. wer unter dieser Summe verdient, gilt als arm. 609,50 Euro sind aber etwa 2,5 Mal höher als der höchste Lohn, den ein iranischer Arbeiter erhält. Die soziale Lage der Arbeitslosen ist noch katastrophaler.
Im Oktober 2012 meldete BBC Farsi, dass über 5000 Arbeiter eines Industrieunternehmens in Isfahan (Gitipassand) seit Mai 2012 keinen Lohn erhalten hätten. Die Produktion mancher Industriesektoren sei auf 50 Prozent zurückgefahren worden. Bis heute sollen die Arbeiter unregelmäßig Geld bekommen.
Im Oktober 2012 streikten auch Lastwagenfahrer in Isfahan, die Benzin transportieren. In diesem Bereich hat die Privatisierung des Energiesektors besonders stark zu Preiserhöhungen geführt.
Im Jahr 2012 waren Arbeiter der iranischen Metall- und Autoindustrie, aber auch der Webereiindustrie besonders von Entlassungen betroffen. Dies hatte weniger mit der Sanktionspolitik Europas und den USA als viel mehr mit einer aggressiven Form der kapitalistischen Wirtschaftspolitik zu tun, die unter Ahmadinejad im Iran eingeführt worden ist.
Arbeitsunfälle enden oft tödlich. BBC Farsi zitierte Sohrab Barandishe, der in der Provinz Kermanschah Direktor einer staatlichen Genossenschaft ist. Er beklagte die Todesrate bei Unfällen während der Arbeitszeit. Barandishe zufolge sterben die Arbeiter bei über 70 Prozent der Arbeitsunfälle. Wie die Menschenrechtlerin Shirin Ebadi betont, sterben täglich fünf Arbeiter im Iran an Folgen von Arbeitsunfällen.
Im Dezember 2012 wurde gemeldet, dass Isfahan die Stadt mit der zweithöchsten Rate an Arbeitsunfällen nach Teheran sei. Laut iranischem Arbeitsministerium starben im Jahr 2012 etwa 49 Arbeiter allein in Isfahan. Im Jahr 2011 waren 104 Arbeiter in Isfahan gestorben.
Wir BBC Farsi am 17.12.2012 meldete, ist landesweit die Zahl der Unfälle am Arbeitsplatz mit Todesfolgen im Jahr 2012 um 24 Prozent gestiegen. Die Zahlen sind amtliche Zahlen des Iran.
In den letzten zehn Jahren seien 9.625 Arbeiter am Arbeitsplatz verstorben. Allein im Jahr 2012 seien rund 1100 Minenarbeiter im Iran gestorben, berichtete radiofarda am 18.12.2012. Auch hier wurden staatliche Quellen zitiert. Den Anlass zu dieser Berichterstattung gab aktuell der Tod von acht Minenarbeitern, die in einem Kohlebergwerk in der Stadt Tabas am 17.12.2012 erstickten.
Entlassungen als Maßnahme gegen den Streik. Im Jahr 2012 wurden rund 1 Millionen Vertragsarbeiter, die im Produktionssektor der iranischen Wirtschaft tätig waren, entlassen, teilte Fathollah Bayat, ein iranischer Gewerkschafter der Zeitung „Rahe Daneshju“ mit. Bei Bedarf werden offenbar nur noch Tagelöhner eingestellt.
Seit Jahren gibt es die Tendenz, dass nur eine Art islamistische Arbeiteraristokratie, die sich gegenüber der islamistischen Diktatur loyal verhält, feste Verträge in den Unternehmen bekommt. Aus Angst vor organisierten Streiks, die die Räder der Diktatur lahm legen könnten, bekommt die Mehrheit der iranischen Arbeiter keine Verträge mehr, damit sie immer mehr entmutigt werden Streiks durchzuführen. Ohnehin bekommen sie durchschnittlich nur alle vier Monate ihren Lohn.
Die Versprechen Ahmadinejads und die soziale Armut. Im Februar 2006 versprach Ahmadinejad die Iraner reicher zu machen. Er versprach iranischen Familien sogenannte „Gerechtigkeitsaktien.“ Diese sollten durch den Verkauf der staatlichen Aktien finanziert werden. Mit dieser Maßnahme wollte Ahmadinejad „soziale Gerechtigkeit“ im Iran herstellen. Iran hat 75 Millionen Einwohner und rund 40 Millionen Menschen sollen diese „Gerechtigkeitsaktien“ in Anspruch genommen haben. Aber die Gerechtigkeit kam nicht; sie kam erst recht nicht bei den Arbeitern an. Diese „Gerechtigkeitsaktien“ wurden an die meisten Arbeiter erst gar nicht gänzlich ausbezahlt. Ohnehin ist dieses Schein-Verteilungssystem ein schwacher Trost, denn eine echte Kompensation für den ausfallenden Lohn der Arbeiter kann eine Aktie, die dem Arbeiter lediglich das Gefühl geben soll, auch ein Kapitalist zu sein, nicht leisten.
Diese „Gerechtigkeitsaktien“ können bis 609 Euro (1 Mio. Tuman) betragen. Die meisten Arbeiter haben nur einen geringen Teil davon erhalten. Dafür haben nicht nur arme Bevölkerungsgruppen, sondern auch manche betuchte Iraner die „Gerechtigkeitsaktie“ bekommen. Es kann nur vermutet werden, dass die Letzteren zu den loyalen Anhängern der islamistisch-totalitären Diktatur gehören.
Ahmadinejad konnte während seiner Präsidentschaftszeit die Armut nicht besiegen, aber einige seiner Anhänger sind auf jeden Fall reicher geworden.
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