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Iran: US$ 100 000 for an execution in Germany

11 May 2012

Ayatollah Safi Golpayegani has issued a fatwa against all exiled Iranians who, in the eyes of Iranian rulers, insult Islam and imams and has labeled the offenders apostates. In Islam apostates must be killed. A few days later, Fars News – an Iranian news agency – made it known that a fatwa had been issued calling for the death of Shahin Najafi, a rapper living in Germany. Shiaonline stated that a bounty of US$ 100 000 had been put on Najafi’s head.

 

Shahin Najafi ist ein Sänger, der aus dem Iran geflohen ist und in Deutschland lebt. Er singt kritische Lieder, die die iranischen Inquisitoren nicht mögen. Sie fordern nun seinen Tod. Die Schiaonline hat ein Kopfgeld auf ihn gesetzt. Der Mörder soll 100.000 Dollar für die Hinrichtung von Najafi in Deutschland oder sonst wo bekommen. Die Fatwa stammt von Ayatollah Safi Golpayegani.

Farsnews hat mehrere Meldungen dazu geschrieben und erklärt, dass Najafi ermordet werden muss und hat zu einer Kampagne zur Hinrichtung von Najafi aufgerufen.

Tatsächlich hatte Farsnews sich auf eine Fatwa von Großayatollah Safi Golpayegani berufen, die sich nicht allein auf Najafi bezieht. Daynews hat die Fatwa des Großayatollahs mit folgendem Wortlaut veröffentlicht. Großayatollah Safi Golpayegani wird wie in einer Fatwa üblich gefragt: „Im Namen Gottes. Seit einiger Zeit sind einige Söldner, die hauptsächlich zur Konterrevolution im Ausland gehören, dabei, ganz einfach im Internet und in ihren Websites und in ihren Webloggs unseren unschuldigen Imam Hadi zu beleidigen. Sie werden unverschämt (mit Witzen, Karikaturen, Beleidigungen. Lügen usw…), was ist das Urteil gegen diese Personen?

Die Antwort des Großayatollahs lautet: Falls sie den Imam verletzt und beleidigt haben, sind sie Abtrünnige.“

Die Fatwa ist, wie es sich gehört, mit Stempel und Unterschrift versehen.

Für Abtrünnige ist im Islam die Todesstrafe vorgesehen.

Daraufhin haben die Revolutionsgardisten und Bassijkräfte, die hinter Websites wie Shiaonline und Farsnews stecken, Schahin Najafi ausfindig gemacht, der zu dieser Fatwa passt. Denn sie gehen davon aus, dass die Musik von Shahin Najafi solche Beleidigungen enthalte. Daynews hat auch eine Reihe von Karikaturen gegen Najafi veröffentlicht, wie er beispielsweise am Galgen hängt. Das Problem ist aber, dass jeder Fanatiker sich nun ermächtigt fühlen kann, eine Person ausfindig zu machen, der in die Kategorie der Fatwa passt.

Die CD von Najafi wird in Deutschland legal verkauft. Dennoch muss Najafi nun in Angst leben. Iran regiert nach Deutschland hinein. Bisher hat die deutsche Politik darauf nicht reagiert. Wie hoch dürfen die Kosten für die guten deutsch-iranischen Beziehungen sein?

Zwar bekommt Najafi inzwischen Polizeischutz, aber man hat ihm geraten Deutschland zu verlassen. Wird er bald zur Persona non Grata erklärt?

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