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Iranian Revolutionary Guard takes control of churches

14 September 2012

Iranian Revolutionary Guards have taken control of two churches in Isfahan and are using intimidation and threats of arrest against those who attempt to enter.

 

Iranische Revolutionsgardisten kontrollieren Kirchen

Es war eine gute Nachricht als der iranische Pfarrer Yussef Naderkhani am 8. September aus der Haft entlassen wurde. Er war seit Oktober 2009 in einem iranischen Gefängnis festgehalten worden. Sein Verschulden: Apostasie, Abfall vom Islam.

Weltweit hatten sich Politiker für ihn eingesetzt. Sein Fall wurde bekannt. Die islamistische Diktatur reagiert auf den europäischen Druck. Die Menschenrechtslage im Iran hat sich dennoch keineswegs verbessert. Im Gegenteil.

Wie Mohabbat News am 31. August berichtete, wird in der neuen Strafgesetzgebung nicht erwähnt, was mit Menschen, die keine Muslime mehr sein wollen, d.h. vom Islam abfallen, geschehen wird. Ein gutes Zeichen ist es nicht. Denn die Richter werden explizit angehalten das islamische Recht auszuüben, wenn jemand tatsächlich kein Muslim mehr sei will. Im Islam ist für die Apostasie die Todesstrafe vorgesehen. Jeder Richter soll nun nach eigenem Ermessen entscheiden, wer wirklich vom Islam abgefallen ist und wer nicht, was opportun ist und was nicht.

Wie bekannt, handeln die Organe der islamistischen Diktatur nicht immer rein ideologisch, sondern auch machtpolitisch. Auf den Druck aus Europa hat die iranische Regierung reagiert und Pfarrer Naderkhani freigelassen.

Gleichzeitig geht die massive Unterdrückung der iranischen Bevölkerung weiter. Beispielsweise berichtet die FCNN, dass die iranische Regierung sehr listige Methoden anwendet, um die iranischen Christen zu verfolgen. So hätten die Revolutionsgardisten zwei Kirchen in Isfahan unter ihre Kontrolle gebracht. Es seien die Revolutionsgardisten, die nun diese zwei Kirchen „kontrollieren“ würden, nicht die Pfarrer.

Die Revolutionsgardisten würden ständig in den Kirchen präsent sein und würden dafür sorgen, dass immer weniger Christen sich trauen in die Kirche zu gehen. Die Revolutionsgardisten würden ebenfalls darauf achten und verhindern, dass sich die Pfarrer mit Nicht-Christen unterhalten. Grund: die islamistische Diktatur hat Angst vor der Verbreitung des Christentums. Sogar wenn ältere Christen ihre Kinder oder Familienangehörigen in die Kirche mitbringen wollen, bekommen sie von den Revolutionsgardisten Warnungen, dass man sie vor Gericht stellen könnte. Nur diejenigen, die als Vollmitglied der Kirche einen Ausweis haben, dürfen in die Kirche. Willkommen sind sie dennoch nicht, denn die Revolutionsgardisten sind die Herren der Kirchen.

Diskriminierung von Sunniten: Diese sind Muslime und werden dennoch diskriminiert. Iranische Menschenrechtsorganisationen berichten, dass ein sunnitischer Anwalt, Hashem Hussein Panahi, der über 12 Jahre Arbeitserfahrung als Angestellter der iranischen Justiz hatte, am 2. September verhaftet worden ist, weil er sich für die Menschenrechte von Sunniten eingesetzt hat. Im Iran werden regelmäßig Anwälte verhaftet, die die Rechte ihrer Klienten vertreten wollen.

Systematische Verfolgung von Bahai: Mohabatnews berichtet, dass Ende August eine Gruppe von Bahai und nicht-Bahai, die nach einem Erdbeben in Azerbaijan obdachlosen Menschen helfen wollten, verhaftet worden seien, nur weil sie Andersgläubige sind. Während Tausende Erdbeben-Opfer gelitten haben und leiden, werden iranische Helfer nicht nur daran gehindert zu helfen, sondern sie werden teilweise sogar verhaftet.

Im Iran dürfen die Bahai nicht studieren, sie dürfen kein Gemeindeleben haben und wenn sie sterben, dürfen ihre Angehörige sie manchmal noch nicht einmal begraben. Und wenn sie als noch Lebende muslimischen Iranern helfen wollen, werden sie verhaftet. Sie werden als „unrein“ betrachtet.

Last not least ist die Frage, ob die Freilassung des Pfarrers Naderkhani nicht ein genau kalkulierter Schritt der Diktatur gewesen ist, punktuell auf den internationalen Druck zu reagieren und ansonsten die staatliche Verfolgungspolitik fortzusetzen.

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